Aktuelle Situation bei den Bienen im Juni

Sebastian Ganzer • Juni 22, 2022

Der Juni ist ruhig dieses Jahr

Schwärme gab es eher vor Ende Mai, im Juni nur noch vereinzelt, anfangs wetterbedingt und es gibt häufig eine Trachtlücke um diese Zeit. Im Juli ist die Schwarmzeit in der Regel vorbei, von Ausnahmen abgesehen. Ich kann mir vorstellen, dass Ende Juni noch einige Völker in Schwarmstimmung kommen - mal sehen.

Unterschiede in der Stadt und auf dem Land

Die Völker sind voller Bienen, die Schwärme vom Mai entwickeln sich und wachsen.

Es gibt vielerorts endlich wieder schöne Honigvorräte in den Völkern und Honig zu ernten. Bei der Bienenkiste erntet man entweder Mitte Juli, wenn das Brutnest wieder kleiner wird, oder ab 24 Tage nach dem Vorschwarmabgang (bis dahin sind die letzten Drohnen geschlüpft) und es ist keine Brut mehr im Honigraum.

Vor allem in den Städten sieht es sehr gut aus was die Versorgung der Bienen betrifft. Die Trachtlücke zwischen Frühjahrsblühern (wie Ahorn, Obst, Raps, Löwenzahn etc.) und der Lindenblüte, wird in Städten durch eine Vielfalt an Gärten, Parkanlagen, verwilderten Grundstücken etc., Bäumen wie Rhobinie und vor allem vielen verschiedenen Hecken geschlossen oder abgemildert. Auf dem Land kann es sein, dass die Bienen kaum etwas finden nach der Frühling, das ist lokal sehr verschieden. Schwärme, die Waben bauen sollen/wollen, müssen gefüttert werden, wenn keine Tracht vorhanden ist - am besten flüssig in kleinen Portionen, um eine Tracht zu simulieren.


Vorbereiten auf die Varroabehandlung

Meine kleinen Völker, die den Winter bzw. die Kältephase im Frühjahr gerade so überstanden haben, sind inzwischen auf einem guten Weg, sich zu schönen Völkern zu entwickeln und als solche gut für den kommenden Winter gewappnet zu sein (mit meiner Betreuung - füttern und Varroabehandlung).

Es gilt jetzt die Bienen gesund zu erhalten, d.h. auf Anzeichen zu achten und auf die Varroabehandlung vorbereitet zu sein. Wenn die Milbenpopulation überhand nimmt, kommt es darauf an, die Bienen direkt zu behandeln. Zum Teil verzögert sich die Behandlung durch das Wetter: Bei Hitze/Kälte ist die Behandlung nicht möglich bzw. wirkt nicht gut. Wenn dann erst noch Ameisensäure besorgt werden muss, kann es sein, dass die Bienen schon geschädigt sind. Mehr dazu schreibe ich im Juli, bis dahin kannst Du im Buch schon einmal nachlesen. Auch alle anderen Themen - Füttern, Tracht, Honigernte, Schwarmzeit und der Umgang damit, sind im Buch "Die Bienenkiste" beschrieben.

Die Beschreibung der Situation ist relativ allgemein gehalten, aber trifft in der Regel auf das zu, was ich bei meinen Völkern und in meiner weiteren Umgebung (Süddeutschland) von anderen Imkern mitbekomme. Die Situation bei den Bienen ist natürlich Jahreszeit - und wetterabhängig und daher in derselben Gegend meist ähnlich (von lokalen Begebenheiten abgesehen). Es kann in anderen Teile Deutschlands natürlich ganz anders sein, Trockenheit, Kältephasen, viel Regen sind die typischen Faktoren.

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